Über

Dies ist das Blog für das Wahlfach Architekturkritik im Masterstudiengang Architektur an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW. Es wurde vom Dozenten Tibor Joanelly eingerichtet, um den Studierenden die Gelegenheit zu bieten, ihr Denken über Architektur unter realen Gegebenheiten zu üben. Real heisst hier: öffentlich.

Warum Architekturkritik an der Schule?

Mit dem Angebot soll das Urteilsvermögen der Studierenden gegenüber aktueller Architektur und Praxis und nicht zuletzt dasjenige gegenüber dem eigenen Handeln trainiert und gestärkt werden. Die Reflexion der Architekturpraxis und die an ihr geübte Fähigkeit zu kritischem Denken sollen die Studierenden zu grösserer Mündigkeit und Selbständigkeit führen.

Das Üben der Kritikfähigkeit soll die Studierenden dazu bringen, Distanz – oder man könnte auch sagen: einen anderen Standpunkt – zur eigenen Arbeit und ihrem Umfeld einzunehmen. Architektur ist eine öffentliche Sache und wird von der Öffentlichkeit vielfach anders gesehen und beurteilt als von den Architekten selbst.

Auch die Fertigkeit im schriftlichen Ausdruck soll geübt werden, durchaus im Interesse der Praxis.

Welche Schwerpunkte?

Kritik: Aktuell fertiggestellte Architekturobjekte oder städtebauliche Areale werden gemäss einem bestimmten Thema begangen und diskutiert. Dabei werden gemeinsam Kriterien entwickelt, nach denen die Bauten beurteilt werden können. Ausgesuchte Architekturkritiken werden vermittelt und diskutiert, um die je nach Medium verschiedenen Kriterien kennenzulernen und um einen individuellen Rahmen für die Arbeit festzulegen.

Lektüre: Es ist davon auszugehen, dass Studierende, die den Bachelor an der ZHAW absolviert haben, ein gewisses Rüstzeug in Architekturkritik mitbringen. Ein grundsätzlicher Zugang zum Thema und zu kanonischen Texten ist bereits von Christoph Schlappe vermittelt worden. Auf dieser Basis soll aufgebaut werden. Die Aneignung von wichtigem Wissen im Zusammenhang mit der eigenen Aufgabe soll durch eigene Recherche erfolgen. Literaturlisten werden abgegeben, das Suchen und Zusammenstellen der Texte erfolgt in Eigenregie.

Schreiben: Ziel des Semesters ist eine selbst verfasste Kritik über einen aktuellen Bau (Herbstsemester) oder ein städtebauliches Vorhaben/Unternehmen (Frühlingssemester) auf diesem Blog. Die Studierenden werden mit Schreibübungen zu präzisem Beschreiben, mit „Lockerungsübungen“ und freiem Sprechen schrittweise an dieses Ziel herangeführt. Bevor mit der eigentlichen Schreibarbeit angefangen wird – diese kann durchaus aus den Anfangsübungen hervorgehen – gilt das Augenmerk der Suche nach einem selbst gegebenen Rahmen und einer selbst gewählten Ausdrucksform. Erarbeitet werden diese genauso wie alle weiteren Schritte in Tischkritiken, wie bei einem begleiteten Entwurf.